rhythmische Erziehung

rhythmische Erziehung
rhỵthmische Erziehung,
 
Form der Musik- und Bewegungserziehung, bei der musikalische Elemente (Melodie, Rhythmus, Ausdruck) in Bewegung umgesetzt werden. Die rhythmische Erziehung ist ein Gebiet der Elementarlehre der Musik, wie sie von der musikpädagogischen Reformbewegung seit der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts vertreten wurde. Sie wurde unter Berufung auf J. H. Pestalozzi um 1900 v. a. von É. Jaques-Dalcroze ausgebaut; nach seiner Methode arbeitete u. a. die Schule in Hellerau (heute zu Dresden), später die Schule in Laxenburg; seine Schülerin Elfriede Feudel (* 1881, ✝ 1966) akzentuierte ihre pädagogische Bedeutung. Die Methode von Jaques-Dalcroze war Ausgangspunkt der rhythmischen Gymnastik von R. Bode u. a., die für die gesamte Entwicklung der Gymnastik und rhythmischen Sportgymnastik Bedeutung erlangte, des Ausdruckstanzes und der raumrhythmischen Bewegungslehre von R. von Laban. Mimi Scheiblauer (* 1891, ✝ 1968) machte die rhythmische Erziehung für die Früherziehung heilpädagogisch nutzbar; rhythmische Erziehung hat heute einen festen Platz in der Kindergarten-, Grundschul- und Behindertenpädagogik (Körper- und Sprecherziehung). Sie ist eine der Grundlagen der Musiktherapie.
 
Einen musikpädagogisch außerordentlich wirksamen Anstoß erhielt die Bewegung durch C. Orff, besonders durch dessen Schulwerk (seit 1931).
 
 
H. Neira-Zugasti: Rhythmik als Unterrichtshilfe bei behinderten Kindern (Wien 1981);
 N. Berzheim: Kinder gestalten mit Sprache, Gestik, Musik, Tanz (31982);
 A. Erdmann: Humanitas rhythmica. Rhythmisch strukturierte Sinnesphänomene - eine Orientierungshilfe für die Ausbildung des Menschlichen? (1982);
 W. Fink-Klein u. a.: Rhythmik im Kindergarten (31989);
 I. Grätz: Entwicklungsförderung durch rhythmisch-mus. Projektarbeit (1989);
 H. Tervooren: Ein Weg zur Menschlichkeit. Rhythm.-musikal. Erziehung (1996).

Universal-Lexikon. 2012.

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